
Die ZDF-Serie „Neuer Wind im Alten Land“ erzählt die Geschichte der Journalistin Beke Rieper, die nach einem beruflichen Rückschlag aus Berlin in ihre Heimat im Alten Land zurückkehrt. Dort trifft sie auf alte Konflikte, familiäre Verpflichtungen – und eine Landschaft, die fast eine eigene Hauptrolle spielt. Gedreht wurde die Serie an originalen Schauplätzen in Hamburg und Schleswig-Holstein, insbesondere in der traditionsreichen Obstanbauregion südlich der Elbe.
Einblicke in das Alte Land: Drehort Jork
Zentrum der Dreharbeiten war die Gemeinde Jork, das Herz des Alten Landes im niedersächsischen Landkreis Stade, aber direkt an die Hamburger Stadtteile angrenzend. Mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern, den von Deichen umgebenen Obsthöfen und den schmalen Kanälen (sogenannten „Wettern“) bietet Jork eine Kulisse, die wie geschaffen scheint für eine Familiengeschichte voller Tradition und Wandel.
Das fiktive Wohnhaus von Hauptfigur Beke Rieper wurde in einem typischen Altländer Reetdachhaus am Rande von Jork eingerichtet. Die Produzenten achteten besonders darauf, keine Studioaufnahmen zu verwenden, sondern mit der bestehenden Architektur zu arbeiten. So dient etwa das Museum Altes Land, das sich ebenfalls in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus in Jork befindet, als Orientierung für viele Innenräume der Serie.
Obstblüte und Familienkonflikte in Hamburgs ländlichen Stadtteilen
Ein wesentlicher Teil der Dreharbeiten fand in den Hamburger Stadtteilen Cranz, Neuenfelde und Francop statt – Gegenden, die formell zur Hansestadt gehören, aber ländlich geprägt sind. Besonders Cranz, mit seiner malerischen Lage an der Este und den typischen Obsthöfen, wurde in zahlreichen Szenen gezeigt. Viele Zuschauer erkennen in diesen Bildern sofort die Umgebung der sogenannten „Altländer Blüte“, die im Frühjahr Besucherströme anzieht.
In Neuenfelde diente unter anderem die Umgebung der St. Pankratius-Kirche, die im 17. Jahrhundert erbaut wurde, als Hintergrund für mehrere Einstellungen. Der historische Ortskern mit Kopfsteinpflaster und denkmalgeschützter Bausubstanz trägt entscheidend zur Atmosphäre der Serie bei.
Moorburg: Ein Obsthof als zentrale Kulisse
Ein besonderer Schauplatz war der Obsthof Rüpke in Hamburg-Moorburg. Dieser liegt etwas abseits im Hamburger Süden, ist aber ein Beispiel für den Strukturwandel in der Region: ein traditioneller Obstbaubetrieb, der heute auch als Event- und Drehort fungiert. Hier entstanden viele Szenen rund um Bekes berufliche Rückkehr ins Landleben. Die Innenaufnahmen auf dem Hof zeigen nicht nur die landwirtschaftlichen Gerätehallen, sondern auch die Werkstatt und das Wohnhaus des Betreibers – jeweils im Originalzustand.


Für alle, die diesen Ort besuchen möchten, gibt es eine gute Nachricht. Der Obsthof Rüpke, auch bekannt als „Marcias Blumenerlebnis“, betreibt sogar einen echten Hofladen. Interessierte finden ihn hier:
Obsthof Rüpke, Moorburger Elbdeich 387, 21079 Hamburg.
Lühe und das Elbufer: Das alte Land als Filmkulisse
Auch die Samtgemeinde Lühe, nördlich von Jork, wurde mehrfach zum Schauplatz. Die Region ist bekannt für ihre kleinen Häfen wie den Lüheanleger, von dem regelmäßig Fähren nach Schulau und Wedel ablegen. In der Serie erscheint der Anleger als Ort der Ruhe und Reflexion, aber auch als Treffpunkt für zentrale Dialoge.
Staffel 2, Epidose 2
Der Drehort des Interviews mit dem Kapitän fand an der Klappbrücke Lühe statt.
Adresse: Lühe 42, 21635 Jork


Außerdem wurde am Herzapfelhof Lühs in Grünendeich gedreht. Der Hof, bekannt für seine nachhaltige Obstwirtschaft und sein touristisches Angebot, wurde bewusst ausgewählt, um die Verbindung von Tradition und Moderne im Alten Land abzubilden – ein zentrales Thema der Serie.
Die Redaktion der „Altländer Zeitung“ ist in Buxtehude


Das Haus, in dem sich die Redaktion der fiktiven „Altländer Zeitung“ befindet, kann man in Buxtehude begutachten. Am Rander der Buxtehuder Innenstadt befindet sich die „Mühle am Fleth“, welche unter anderem das „Hotel zur Mühle“ beherbergt.
Weit entfernt vom Thema Zeitungsredaktion ist die Location allerdings nicht, denn neben dem Hotel befindet sich hier tatsächlich eine Zeitungsredaktion. Die Zeitung heißt aber nicht „Altländer Zeitung“, sonder „Buxtehuder Tageblatt“.
Die Adresse ist: Mühle am Fleth, Ritterstraße 16, 21614 Buxtehude
Ein authentisches Bild der Region
Die Entscheidung, die Serie fast ausschließlich an realen Orten zu drehen, war laut Produktionsfirma Studio Hamburg Serienwerft ein bewusster Schritt. Ziel war es, das Alte Land nicht als idyllische Kulisse zu idealisieren, sondern seine soziale und wirtschaftliche Struktur realitätsnah abzubilden. Deshalb wurden auch weniger bekannte Orte, wie kleine Hofläden, Dorfgaststätten und landwirtschaftliche Kooperativen, als Drehorte genutzt.
Das „Appelhuus“ steht gar nicht im Norden
Das Restaurant „Appelhuus“, das in der Serie eine zentrale Rolle spielt, steht hingegen überhaupt nicht im Nordern – nicht einmal in der Nähe von Hamburg oder dem Alten Land ist es zu finden.

Wer das „Appelhuus“ sucht, wird weiter südöstlich in der Republik fündig, und zwar in der Hauptstadt Berlin. Am Wilhelmplatz 4 in Berlin-Wannsee befindet sich das Restaurant „Zum grünen Baum“.
Auch die Innenaufnahmen im Restaurant „Appelhuus“ scheinen innerhalb des Restaurants aufgenommen worden zu sein. Ein Vergleich der Lampen an den Wänden stützt diese Vermutung.


Der Norden ist als Drehort beliebt
Nicht nur „Neuer Wind im Alten Land“ wurde hoch im Norden gedreht. Wir haben für Sie eine Übersicht über weitere Filme und Serien, die im Norden gedreht wurden.